Technische Abwehr der Motten über Leimringe

Eine viel zu wenig beachtete, seitens von Pflanzenschutzbehörden schon seit mindestens vier Jahren erwähnte Methode ist die Verwendung von Leimringen zur Abwehr von Motten der Frühjahrsgeneration, wenn vor allem die Weibchen nach dem Schlüpfen zum Teil den Stamm hochklettern (zumindest bei ungünstiger, also feuchter und kühler Witterung).
Am besten geeignet sind jüngere Bäume mit noch relativ glatter Rinde. Der Leimring sollte optimalerweise in zwei übereinander liegenden Bahnen angebracht werden. Primärer An- wendungszeitraum: ca. Mitte April bis Anfang Mai.

Darüber hinaus lässt sich der Leimring, be- stückt mit Pheromondispensern, während der gesamten Flugperiode der Miniermotte auch ideal zur Mottenüberwachung einsetzen: schneiden Sie pro Ring eine Pheromonkapsel, die aus Gummi besteht, in 2 - 3 Teile und platzieren Sie diese in verschiedene Him- melsrichtungen auf den Leimring, wenn er am Baum befestigt worden ist. Damit haben Sie die Gewähr, in jedem Falle eine hohe Anzahl Miniermottenmännchen auch bei der 2. und 3. Generation zu fangen.

Nach den bisherigen Erfahrungen macht es Sinn, Leimringe außer in der Phase April bis Anfang Mai auch in den nachfolgenden Wochen anzubringen, denn man konnte feststellen, dass sich die Miniermotten bis in den Sommer und Herbst hinein immer wieder in größeren Mengen am Baumstamm aufhalten (z.B. wenn es windig ist und die Insekten offenbar die sich bewegenden Äste und Blätter der Krone meiden; möglicherweise ist der Stamm für die Motten auch ein wichtiger Paarungsbereich).

Um Leimringe zu reaktivieren, die im Laufe der Zeit stärker angetrocknet sind oder deren Klebeleistung durch Staub in der Luft u.a. in ihrer Wirkung nachgelassen haben, wurde in diesem Jahr erstmals ein Leimspray in das Programm aufgenommen. Das Spray reicht für eine Fläche von ca. 4 Leimringen (Länge 5 m, auseinandergefaltete Breite 12 - 14 cm